HEINZ LEITSCH
REFORGER 1988

CERTAIN CHALLENGE

Reforger 1988REFORGER
(Return of Forces to Germany)
(Stark gekürzte Fassung aus dem Buch)

Der Kalte Krieg verwandelte beide deutsche Staaten in gewaltige Heerlager.

Kräftemäßig blieb die Nato dabei bis zuletzt unterlegen.

Abhilfe schaffte ein "REFORGER" genanntes Verfahren, bei dem die US-Army ab dem Jahr 1967 eine Reihe von Einheiten auswählte, die zwar in den USA stationiert waren, aber im Falle eines militärischen Konfliktes per Flugzeug schnell nach Europa verlegt werden sollten. Die gesamte Ausrüstung dieser Einheiten wurde in den sogenannten POMCUS-Depots (Preposition of Materiel Configured in Unit Sets) in Deutschland eingelagert und sollte im Verteidigungsfall durch eingeflogene Truppenteile übernommen und einsatzbereit gemacht werden.

Um diesen Ablauf zu üben, führte die Nato jedes Jahr sogenannte "Reforger-Manöver" durch.

Ziel dieser Übungen war es auch, im Rahmen der Abschreckung gegenüber dem Warschauer Pakt zu demonstrieren, dass das westliche Bündnis nicht nur den Willen, sondern auch die Mittel hatte, einen eventuellen Angriff nicht nur zu stoppen, sondern gegebenenfalls auch zurückschlagen zu können.

Das letzte und größte Manöver dieser Art war Reforger 88 vom 12. – 23. September des Jahres 1988.

Für Reforger 88, das den Beinamen „Certain Challenge“ führte, wurden rund 18.000 US Soldaten aus den USA eingeflogen.

Bei diesem Großmanöver standen sich die beiden in Deutschland stationierten V. und VII. US Korps als Gegner gegenüber. Dabei wurde das V. Korps durch die 10. Panzerdivision der Bundeswehr verstärkt, während dem VII. Korps Teile der 12. Panzerdivision der Bundeswehr sowie ein kanadischer Kampfverband unterstellt wurden....

Foto: Reforger Reenactment in einem ehem. US Depot, 2010 (Leitsch)